Ein Rückblick auf die Vernetzungswerkstatt III des Projektaufrufes Post Corona Stadt, die am 24. und 25. April in Erlangen stattfand.
Wir haben es wieder gemacht: einen ganzen Nachmittag lang herumgespielt mit Glitter und Krimskrams, dabei wild fabuliert, eifrig notiert und uns die Ergebnisse am Ende präsentiert.
Denn spätestens seit dem Projektaufruf Post-Corona-Stadt, in dessen Folge sich mittlerweile 17 große und kleine Projekte in ganz Deutschland damit beschäftigen, wie Städte resilienter werden können (darunter wir in Erlangen), gibt es ein Gegengewicht zu abgelesenen Grußadressen und politischen Willensbekundungen: In Form von konkreten Beispielen für „Stadtentwicklung durch einfach loslegen“ aus den Post-Corona-Städten.
Am Eröffnungstag stand das Kreationsregal und alle, die es mit ihren Werken bereichert haben, im Mittelpunkt. Das hat so viel Spaß gemacht, daß wir dieses Format vierminütiger Kurzpräsentationen eigener Werke in Zukunft regelmäßig anbieten wollen.
Die ersten Gäste kommen schon Viertel vor zwei herein, schwenken das grüne Programmheft der Langen Nacht der Wissenschaften und wollen wissen, ob sie hier richtig sind bei „Biowerkstoff Pilz“. In diesem Moment hantieren wir noch mit unbekannten Passwörtern von fremden Rechnern und arrangieren frisch gezupftes Moos und Austernpilze im Terrarium. Doch natürlich sind wir bereit, Ruben und Luis, Nicole, Valentina und Kim, Barbara, Steve, Martina, Baltasar, ich und viele andere, für einen zehnstündigen öffentlichen Explorathon rund um das Myzel („die Wurzeln der Pilze“) und was daraus alles werden kann. Wissenschaft zum Anfassen und Heimtragen.
Am 24. März 2022 hat Fungarium zum ersten Bio-Workshop rund ums Wurzelwerk der Pilze eingeladen. Wir sind hier auf einem spannenden Weg in ein gestalterisch-ernährungstechnisches Neuland, und wenig kann uns stoppen, denn der Funke ist übergesprungen.
„Stadt der radikalen Öffentlichkeit“, „Erinnerungsbilder der Zukunft“ und die Ergebnisse des Call for Ideas von „KNOW HOW TEILEN MACHT STÄDTE STARK“ haben darauf Antworten gegeben, die so naheliegend wie überraschend, so tiefgründig wie humorvoll, so utopisch wie machbar sind. Und die Geschichte geht weiter: 2022 wird das Jahr des Machens und der Umsetzungen werden, denn eine große Zahl der Ergebnisse zumindest des Call for Ideas soll ja das Licht der Welt, bzw. die Lichter der Stadt erblicken, aus der sie kommen. Um dann selbst zu leuchten.
Stand heute haben wir zweiundachtzig Rückmeldungen, teils mit Kommentaren – was uns wirklich freut. Nicht alle wissen schon, ob sie auch Mitglied werden wollen - verständlich, denn wir gründen ja keinen Kegelverein sondern etwas, das es in dieser Form noch nicht gibt. Und das wir gemeinsam gestalten wollen. Dazu kommen achtunddreissig Namen von der Digi-Vernetzungs-Gruppe, in der wir in den vergangenen vier Jahren die Basis für den Verein geschaffen haben. Beispielsweise mit “ex-Teppich” im Juli 2019, einen temporären Prototyp unserer Vision.